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Ein 40-jähriger Infenieur soll am Mittag an den Landungsbrücken eine Klasse geflüchteter Jugendlicher bedroht. Er soll Aussagen wie „Das ist mein Land, haut ab!“ und „Gäbe es Hitler noch, wärt ihr alle tot!“ geäußert haben. Dann soll er den Arm zum Hitlergruß gehoben und pantomimisch dargestellt haben, wie er die Jugendlichen mit einem Maschinengewehr niedermäht. Die 17 Jugendlichen, Teilnehmer einer Integrationsklasse, und ihre beiden Lehrerinnen waren auf einem Ausflug.
Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Volksverhetzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zum Prozessauftakt erklärte der Angeklagte, dass er von der Nachtschicht gekommen sei. Er räumte die Vorwürfe ein, sagt aber: „Das war nicht so gemeint. Das sollte nicht so rüberkommen.“ Er habe sich von den Jugendlichen „angegriffen“ gefühlt. Die Gruppe hätte ihn nicht vorbeigelassen: „Ich bin nicht der Typ, der Scheiße baut.“ Eine der Lehrerinnen sagte aus, dass sie die Geste mit dem imaginären Maschinengewehr als „bedrohlich“ empfunden habe. Die Jugendlichen hätten am Tag zuvor die Gedenkstätte Bergen-Belsen besucht: „Die wussten genau, was ein Hitlergruß bedeutet.“