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Marianne Birthler: "Allmählich entsteht ein Klima von Toleranz"

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Amadeu Antonio Stiftung hat  die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, einen ganz besonderen Glückwunsch geschickt. Hier der Wortlaut:

„Die Amadeu-Stiftung ist bereits nach dieser kurzen Zeit aus der Landschaft der Organisationen, die eine wichtige Funktion im Engagement für eine demokratische Kultur und gegen 
Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Antisemitismus innehaben, nicht mehr wegzudenken. Es ist ihr gelungen, mit ihrem Arbeits- und Wirkungsschwerpunkt in den neuen Bundesländern die Zivilgesellschaft insgesamt zu stärken.

Allmählich entsteht ein Klima von Toleranz und Mitgefühl gegenüber Fremden und Minderheiten. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass hier die jahrzehntelange Abwesenheit von Demokratie und
Freiheit aus den Zeiten der ehemaligen DDR weiterhin Schatten wirft“, schreibt Marianne Birthler in ihrem Glückwunsch an die Stiftung.

Die Bundesbeauftragte verweist weiterhin auf die vielen Aktivitäten, die lokalen Initiativen und übergreifenden Projekte gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, die in den ersten Jahren die Arbeit der Stiftung prägten: „Ihre Stiftung leistet einen wichtigen Beitrag für menschenrechtliche und demokratische Werte in unserer Gesellschaft.“

Marianne Birthler neben Christian Petry und Prof. Brumlik
Marianne Birthler neben Christian Petry und Prof. Brumlik

Marianne Birthler als Rednerin neben Christian Petry und Prof. Micha Brumlik bei der Zunkunftsdebatte der Amadeu Antonio Stiftung im Berliner Centrum Judaicum am 1.12.2008. Mehr dazu hier.

Als besonders verdienstvoll hebt Birthler das Engagement gegen Antisemitismus hervor, mit dem die Stiftung viele Impulse gegeben hat, z. B. durch die alljährlichen Aktionswochen gegen Antisemitismus. Allein in diesem Jahr hatten sich bundesweit über 160 Organisationen, die mehr als 400 Veranstaltungen organisierten, an der Aktionswoche beteiligt. „Dadurch erhalten eher verstreute lokale Ansätze einen bundesweiten Rahmen und Öffentlichkeit. Gegen massive Widerstände seitens derer, denen nicht an geschichtlicher Aufarbeitung und Infragestellen einfacher Weltbilder liegt, hat die Amadeu-Stiftung das tabuisierte Thema des Antisemitismus auf die Agenda gesetzt.“

„Die Amadeu-Stiftung hat durch ihre Existenz und vielfältige Tätigkeit bewiesen, dass leidenschaftliches und kompetentes zivilgesellschaftliches Handeln neben und unabhängig von staatlichen Programmen und Maßnahmen unerlässlich ist, um demokratische Kultur in unserer Gesellschaft weiter zu entwickeln und zu stabilisieren. Möge sich diese unabhängige Stimme in den nächsten Jahren weiter so erfolgreich einmischen!“, schließt die Bundesbeauftragte ihr Glückwunschschreiben.

Unterschrift unter dem Brief von Marianne Birthler
Unterschrift unter dem Brief von Marianne Birthler

Mehr zum Stiftungs-Jubiläums am 1.12.2008

Michel Friedman im stern.de Interview über die Amadeu Antonio Stiftung.

www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / Das Titelfoto zeigt Marianne Birthler neben dem Bielefelder Rechtsextremismusforscher Andreas Zick. Copyright: Kulick

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Marianne Birthler neben Andreas Zick