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Die 483. Schule ohne Rassismus

Fast 500 Schulen tragen bundesweit den Titel "Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage". Die 483. ist  das "Staatliche Dr. Sulzberger Gymnasium" in Bad Salzungen, das einen besonderen Partner erhielt - Thüringens Ministerpräsident Althaus, der sich mit dem Thema Rechtsextremismus sonst eher schwer tut. Aber an dieser Schule gab es Anlass zu handeln...

Am 28.8.2008 stand dem Dr. Sulzberger Gymnasium ganz hoher Besuch ins Haus. Der Ministerpräsident Herr Dieter Althaus höchst persönlich hatte sich vor dem Hintergrund einer Anfrage des Schülersprechers gern bereit erklärt, die Patenschaft für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu übernehmen.

Auf der eineinhalbstündigen Feierlichkeit konnten sich die zahlreichen Gäste und der Ministerpräsident bei einem Gang  durch die Ausstellung in Form kreativer Wandzeitungen und den visuellen Projektionen in der Aula, davon überzeugen, dass sich die Schülerschaft bereits seit mehreren Jahren auf der `internationalen Bühne in Sachen Schüler-Begegnungen` bewegt. Dennoch haben die zahlreichen Austauschfahrten nach Tschechien, Polen oder Holland nicht verhindert, dass es in der Vergangenheit auch an dieser Schule rechtsextremes Gedankengut bei einigen Schülerinnen und Schülern gab. In den letzten vier Jahren musste sich die Schülerschaft dieses Gymnasiums besonders oft mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzen.

Hier haben zwei junge Männer ihr Abitur gemacht, die heute vielfältige Funktionen im rechtsextremen Organisationsspektrum ausüben; hier machte ein Aufsatz mit einer eindeutig rechtsextremistisch orientierten Argumentation die Runde, sorgte für Kopfschütteln und Gesprächsstoff. Und die NPD hat erst Ostern dieses Jahres versucht, die Schülerschaft mit Propaganda-Ostereiern und einer "Schulhof-CD" zu ködern.

„Die Versuche, die Mädchen und Jungen an diesem Gymnasium für die rechtsextreme Ideologie zu begeistern bzw. ihre Sympathien zu gewinnen, wurden in der Vergangenheit nicht nur von innen, sondern auch von außen unternommen“, konstatierte Petra Pawelskus von der Mobilen Opferberatung Thüringens in ihrer Rede zur Titelverleihung. „Herauszuheben ist deshalb, dass die Schüler und Schülerinnen sich nicht haben täuschen und einwickeln lassen von einer Ideologie, die scheinbar unverdächtig daherkommt, die aber mit Freiheit, Demokratie und Achtung dem Menschen gegenüber rein gar nichts zu tun hat.“ Es herrschte eben keine Gleichgültigkeit, keine Verharmlosung und keine Ignoranz gegenüber diesem Phänomen, das jede Schule treffen kann, so Frau Pawelskus weiter. Auch der Ministerpräsident beglückwünschte den Schülerinnen und Schülern und machte deutlich, dass das Engagement gegen Rassismus und der Einsatz für Zivilcourage für das gesamte Leben eines jeden Einzelnen bestimmend sein muss.

Wie wird man eine SOR-SMC?

Mindestens 70 Prozent aller am Schulbetrieb Beteiligten müssen schriftlich bekunden, dass sie sich gegen Gewalt und diskriminierende Handlungen wenden und aktiv an Projekten gegen Rassismus und Ausgrenzung mitwirken wollen. Einmal pro Jahr sollte ein Bericht über die Aktivitäten abgeliefert werden. Zudem müssen die Schüler einen Paten für das Projekt gewinnen, der hilft, ihr Engagement öffentlich zu machen und zu unterstützen. (Quelle: www.mobit.org)

Was verwundert...

Auf der Homepage der Schule gab es auch vier Tage danach noch immer keine Notiz über die Veranstaltung. Aus Scheu über die eigene Courage?? Aber auch auf der Homepage des Ministerpräsidenten fehlte ein Hinweis...

Mehr zur Verleihung (stz 29.8.9)
Link zur Schulhomepage
Link zu Schule ohne Rassismus
Schule ohne Rassismus-Treffen in Weimar 2008


www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / hk / Logo: Hauptschule Husen (Dortmund)

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Schullogo Schule ohne Rassismus der Hauptschule Husen