Von Simone Rafael
So reagiert man auf rechtsextreme Schulhof-CDs: Für die Kampagne "Love Music Hate Racism" veröffentlicht Großbritanniens Musikmagazin Nr. 1, der New Musical Express, eine gleichnamige Doppel-CD mit raren und unveröffentlichten Tracks, auf der sich die Stars der Indie-Rock-Szene gegen Rassismus positionieren: Mit dabei sind u.a. die Babyshambles, Bloc Party, Maximo Park, Dirty Pretty Things, Hard-Fi, The View, Manu Chao. Und weil sich die Botschaft der Aktion verbreiten soll, gibt es beide CD kostenlos im Internet zum Download.
Rechtsextremismus im Zeichen der Globalisierung: Auch in England gibt es rechtsextreme Schulhof-CDs mit fragwürdigen bis fremdenfeindlichen Texten, die auf Initiative der British National Party (BNP) an Schulen verteilt werden. Die nationalistische BNP erhielt bei den Wahlen 2005 immerhin 7 Prozent der abgegebenen Stimmen - bei den Wahlen 2001 waren es nur 2 Prozent.
Großartig, dass sich in England die derzeit angesagtesten Bands darüber Gedanken machen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Einer der Initiatoren der Doppel-CD "Love Music Hate Racism" war Drew McConnel, Bassist von Pete Dohertys Band Babyshambles. Er erläuterte sein Engagement: "Viele Leute fühlen antirassistisch, bleiben aber passiv. Sie gehen nicht wirklich auf die Straße und nutzen ihre Stimme, um etwas zu tun. Deshalb finde ich eine Aktion gut, die ihnen etwas in die Hand gibt, um zu zeigen: 'Wir wollen etwas tun, um gegen Rassismus zu kämpfen."
Auf der Doppel-CD finden sich 29 rare oder bislang unveröffentlichte Tracks von Bands wie The View, Hard-Fi, M.I.A., Bloc Party, Babyshambles, Charlatans, Dirty Pretty Things, Albert Hammond Jr., Manu Chao, Billy Bragg, Maximo Park. Es ist wohl kaum ein besseres Statement möglich als eine Versammlung der besten Kräfte, um Jugendlichen zu zeigen, wie uncool Rechtsextremismus ist.
Hier gibt es Informationen zur Londoner Initiativen:
www.lovemusichateracism.com
Hier gibt es die Doppel-CD zum kostenlosen Download
www.nme.com/lovemusichateracismdownload
© mut-gegen-rechte-gewalt.de, 12.11.2007