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Förderung für Projekte finden

Förderungen für Projekte gegen Rechtsextremismus liegt nicht auf der Straße, aber in öffentlichen Töpfen, Spenden & Sponsoring. Ein Überblick.
Wenn Sie anfangen, sich zu informieren, werden Sie merken, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, an Geld zu kommen – man muss nur wissen wo. Der Überbegriff für die Beschaffung von Geldern nennt man Fundraising. Er beinhaltet Mittel aus öffentlichen Töpfen, Spenden und Sponsoring, etc..

Die ersten Gelder können durch Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder eingenommen werden.

Als nächstes begeben Sie sich auf die Suche nach lokalen Spendern, z.B. Spendendose an Infoständen, direkte Ansprache von Unternehmen/Organisationen.

Viele Unternehmen/Organisationen sind auch aufgeschlossen für ein Sponsoringvertrag. Bei einem Sponsoring werden Projekte finanziell (oder auch materiell) gegen eine Gegenleistung unterstützt. So eine Gegenleistung ist meist mit Werbung für den Sponsor durch den Gesponserten verbunden. Das kann beispielsweise durch eine Anzeige in der Zeitung, durch das Unternehmenslogo auf Flugblättern, etc. geschehen. Meist werden nur konkrete Aktionen gesponsert. Wenn Sie Unternehmen ansprechen wollen, sollten Sie vorher telefonisch anfragen und sich genau überlegen, wie Sie an die Sponsoren herangehen wollen und was Sie anbieten können. Informationen zum erfolgreichen Sponsoring können Sie auch in Bibliotheken oder im Internet finden.

Auch bestehen eventuell Möglichkeiten, kommunale Mittel über den Jugendhilfeausschuss Ihrer Stadt zu bekommen. Beim örtlichen Jugendamt können Sie sich auch über Fördermöglichkeiten als anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe informieren.

Besonders innovative Projekte, die Modellcharakter haben, können auch über spezielle Fördermittel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie der EU-Kommission unterstützt werden.

Auch internationale Jugendbegegnungen können durch Mittel der EU und des BMFSFJ gefördert werden.

Wie Sie bald sehen werden, sind die Möglichkeiten von öffentlichen Förderungen sehr vielfältig und komplex. Auch die Beantragung dieser Mittel ist recht bürokratisch. Deshalb suchen Sie sich Unterstützung bei Menschen oder Organisationen, die schon Erfahrungen auf diesem Gebiet haben. Wenn Sie sich an die zentralen Stellen (Bundesministerien, Kommune, usw.) wenden und die verschiedenen Möglichkeiten recherchieren, werden Sie bald einen Überblick über den Förderdschungel bekommen. Allerdings müssen die Projekte bestimmten Kriterien entsprechen, die Sie immer zuerst erfragen sollten.

Oft können Ihnen auch Stiftungen nicht nur finanziell unter die Arme greifen. Sie helfen auch gerne bei inhaltlichen Fragen weiter.

Eine Übersicht über Fördermöglichkeiten bietet der "Moneypool" des Netzwerks "Tolerantes Sachsen".

Am profiliertesten in der Förderung von Projekten, die Engagement gegen Rechtsextremismus unterstützen, sind sicherlich die Amadeu Antonio Stiftung und das Bundesprogramm "Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus".

Amadeu-Antonio-Stiftung
Die Amadeu Antonio Stiftung fördert Initiativen und Projekte, die sich aktiv mit den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus beschäftigen. Gefördert werden Projekte vorrangig in den neuen Bundesländern, und vor allem dort, wo es Lücken staatlichen Handelns gibt. Besonderes Interesse hat die Stiftung an der Förderung von Initiativen und Projekten, die auf anderem Wege wenig Chancen auf finanzielle Unterstützung haben. Die Stiftung selbst versteht sich in einem umfassenden Sinne als Entwicklungshelfer, der die Projekte und Initiativen über einen längeren Zeitraum begleitet. Weitere Förderschwerpunkte der Stiftung sind: Arbeit mit Betroffenen rechtsextremer Gewalt und Stärkung von Minderheiten, lokale und überregionale Netzwerke, Information und Dokumentation, Stärkung der alternativen Gegenkultur durch kulturelle Aktivitäten. Im Rahmen der stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" werden vor allem gelungene Beispiele demokratischer Jugendarbeit und Aussteigerinitiativen gefördert. Ein neuer Förderschwerpunkt der Stiftung ist die Bekämpfung des Antisemitismus.
www.amadeu-antonio-stiftung.de  

Mehr auf Papier:
Speziell zum Thema Geld gibt es mittlerweile einige gute Bücher. Hier einige preiswerte Broschüren mit weiterführender Literatur und Adressverzeichnis:

Netzwerk Selbsthilfe; Fördertöpfe für Selbsthilfeprojekte und kleine Betriebe" zu bestellen beim "Netzwerk Selbsthilfe e.V.", Berlin,
Tel.: 030-6913072, Fax: 030-6913005, netzwerk-berlin@t-online.de
Aktuelle und klar gegliederte Übersicht zu Finanzierungsmöglichkeiten für Berlin und neue Bundesländer, 7,50 Euro.
Wie Stiftungen fördern, Arbeitshilfe für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 15, Hrsg.: Stiftung Mitarbeit und Paritätische Geldberatung, Bestellung über Stiftung Mitarbeit, Bonn,
Tel.: 0228-60424-0, Fax: 0228-60424-22, www.mitarbeit.de  
Guter und schneller Überblick über gängige Stiftungen, mit aktuellen Adressen, Stand 2001, incl. Erfahrungsberichten; 7 Euro.
Fundraising, Arbeitshilfe für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 21, Hrsg.: Stiftung Mitarbeit Bonn in Kooperation mit socius Organisationsberatung, Berlin.
Bestellung unter Stiftung Mitarbeit oder socius Organisationsberatung (www.socius.de ); 7 Euro.

Für Finanzprofis oder welche, die es werden wollen:
Marita Haibach: Handbuch Fundraising. Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der Praxis. Bestellung über den Buchhandel. In das Buch sind die Erfahrungen vieler Fundraising-Profis in Deutschland eingeflossen. Darüber hinaus enthält es zahlreiche erfolgreiche Beispiele aus der Praxis. 25 Euro

Mehr auf mut-gegen-rechte-gewalt.de
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