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24.07.2016 - 00:07, Lohr

Ein jugendlicher Asylsuchender, der nach dem Besuch eines Festes mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause war, wurde nachts an einer Landstraße von einer Gruppe von drei jungen, groß gewachsenen, schlanken Männern und einer Frau angehalten, die nicht vermummt waren und laut Main-Echo in akzentfreiem Deutsch fragten: "Wie heißt du? Wo kommst du her? Was machst du hier?" Als der Jugendliche weiterfahren wollte, wurde er von zwei der Männer von hinten attackiert, vom Fahrrad gerissen und zu Boden geworfen. Dort wurde er mit Schlägen und Tritten traktiert. Er trug Prellungen am ganzen Körper davon und muss nun eine Zahnschiene tragen. Der Angegriffene glaubt, die männlichen Täter schon einmal im Bus zwischen Lohr und Neustadt gesehen zu haben. Auf eine Bemerkung der Frau hin ließen sie von ihm ab.
 
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage mit dem Titel “Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte” geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.
 
Eine Ehrenamtliche, die sich um jugendliche Asylsuchende in Neustadt kümmert, berichtet von einem zweiten tätlichen Übergriff und vermutet ein gezieltes Vorgehen.