Am 26. September 1980 explodiert eine Bombe auf dem Münchner Oktoberfest. Der Südwestrundfunk strahlt am Donnerstag um 23.00 Uhr die Dokumentation "Anschlag auf die Republik? Das Oktoberfestattentat von München" aus.

 

Gegen 22.20 Uhr erleuchtet eine gelbrote Feuersäule den Haupteingang zur Theresienwiese. Eine gewaltige Detonation reißt 13 Menschen in den Tod, 211 werden zum Teil schwer verletzt. Die erschütternde Bilanz des schwersten Bombenattentats in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wer ist aber für die Tat verantwortlich? Der damals 21-jährige Rechtsradikale Gundolf Köhler, der beim Attentat ums Leben kommt, wird von den Behörden als Alleintäter ermittelt: Köhler habe die Tat alleine ausgeführt, politische Motive seinen auszuschließen, entscheidend für die Tat seien persönliche Krisen gewesen. Köhlers Kontakte zur rechtsradikalen Wehrsportgruppe Hoffmann sollen keine Rolle gespielt haben. Hinweise auf weitere Tatbeteiligte werden konsequent ausgeblendet. Von Anfang an gibt es aber große Zweifel an diesen Ermittlungsergebnissen und der Alleintäterthese. Eine Analyse bietet die SWR-Sendung am Donnerstag, 24.09.2009 um 23.00 Uhr.

 

Opfer und Betroffene erzählen

Im Film erzählen Betroffene, wie sich das Attentat aus ihrer Sicht ereignete, wie sich dadurch ihr Leben auf einen Schlag änderte. Sie berichten von ihren Zweifeln an den Ermittlungsergebnissen der Polizei und von ihren Versuchen, die Wahrheit herauszufinden - bis heute. Die Opfer und ihre Angehörigen wollen endlich Klarheit, wer für den Tod und das Leid ihrer Angehörigen verantwortlich ist. Verschiedene Opferanwälte arbeiten deshalb daran, eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zu erreichen.

 

Ungereimtheiten bei Ermittlungen
Die Autoren des Films gehen den vielen offenen Fragen nach, decken die Widersprüche und Ungereimtheiten in der Argumentation der Ermittlungsbehörden auf. Viele Indizien sprechen tatsächlich für eine Gruppentat und machen ein politisches Motiv und einen rechtsterroristischen Hintergrund wahrscheinlich. Um das beweisen zu können, fordern die Autoren eine Wiederaufnahme der Ermittlungen und eine erneute Untersuchung der damals gesammelten Beweistücke mit neuen kriminalistischen Methoden. Doch sie müssen entdecken: Diese Beweisstücke, die möglicherweise heute noch Licht in das schwerste Bombenattentat in der Geschichte der Bundesrepublik bringen könnten, sind vernichtet worden.

 

SWR-Sendung am Donnerstag, 24.09.2009 um 23.00 Uhr

 

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Foto: Hagalil