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Die Baracke, in der das jüdische Mädchen Anne Frank in den Niederlanden Zwangsarbeit für die Nazis leisten musste, ist laut Medienbericht vom 20.7.2009, durch ein Feuer vernichtet worden. Zuvor wurde ein Brandanschlag angedroht.
Die seit Jahrzehnten auf einem Bauernhof in der niederländischen Provinz Groningen stehende Baracke befand sich früher im Lager Westerbork, das von den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkrieges als Zwischenstation für die Deportation von Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager genutzt wurde.
Erst vor wenigen Wochen war angekündigt worden, dass das zuletzt als Scheune benutzte Gebäude an seinen Originalplatz in Westerbork zurückkehren würde. Kurz darauf war auf der Website der Regionalzeitung Dagblad van het Noorden eine anonyme Aufforderung aufgetaucht, die Baracke "einfach anzuzünden". "Was gewesen ist, ist gewesen", hieß es weiter.
Der Besitzer der Baracke vermutet, dass es sich um Brandstiftung handelt, wie die Zeitung „de Volkskrant“ am Montag berichtete. Die Polizei ermittelt. Anne Frank und ihre Schwester Margot arbeiteten etwa vier Wochen lang in der Lagerhalle in dem Durchgangslager Westerbork, von dem aus zehntausende Juden während des Zweiten Weltkriegs in andere Konzentrationslager gebracht wurden. Anne Frank starb im März 1945, wenige Tage vor Ende des Krieges, im Konzentrationslager Bergen-Belsen. In der Baracke hatte die damals 15-Jährige zusammen mit ihrer Schwester Margot und anderen jüdischen Menschen bis zu ihrer Deportation knapp vier Wochen lang Batterien montieren müssen.
Zur Website des Anne Frank Zentrums
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/jsc/Foto: stern-Archiv-AFP