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Echte Menschen, echte Bedürfnisse

Am 20. Juni war Weltflüchtlingstag. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Real people, real needs“. Gewürdigt werden soll der Mut und die Leistung der Menschen, die als Flüchtlinge einen ungewissen Alltag bewältigen. Rund 200 Menschen beteiligen sich inzwischen bei einer Initiative aus Mecklenburg-Vorpommern, die Flüchtlinge nicht im Stich lässt.

Hinter jeder Zahl, die in den Flüchtlings-Statistiken auftaucht, verbergen sich individuelle Schicksale - für die sich leider nur wenige interessieren. Dabei hat jeder Betroffene seine eigene Geschichte zu erzählen, aus der viel zu erfahren und zu lernen ist. Was sie alle miteinander verbindet ist, dass sie – oftmals fernab von Familie und Freunden – aus ihrer vertrauten Umgebung herausgerissen wurden und diese womöglich für immer verloren ist.

Die Initiative "Save-me" fordert zusammen mit einem breiten Bündnis aus Menschenrechts- und Flüchtlingshilfsorganisationen, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, dass Deutschland ein regelmäßiges Programm zur Neuansiedlung von Flüchtlingen (Resettlement) aus Erstzufluchtsstaaten durchführt. Mit den zurzeit vier lokalen "Save-me"-Kampagnen in M-V (SN, HRO, HGW, NB) haben sich inzwischen fast 200 Menschen bereit erklärt neuen MitbürgerInnen zur Seite zu stehen und zu helfen, sich in ihrer jeweiligen neuen Heimatstadt zurechtzufinden. Die stärkere lokale Verankerung des Flüchtlingsschutzes schlägt Wurzeln und zeigt, dass neben echten Menschen mit echten Bedürfnissen auch echte Menschen mit echter sozialer Verantwortung stehen. In einer Presseerklärung von "Save me" zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni heißt es:

"Vor allem Menschen in größeren Städten Mecklenburg-Vorpommerns, aber auch aus ländlichen Regionen, beteiligen sich an der Kampagne. Gerade in Städten sind die Voraussetzungen und Strukturen gegeben, um eine erfolgreiche und dauerhafte Neuansiedlung zu gewährleisten und den Schutzbedürftigen eine neue Heimat und Lebensperspektive zu garantieren. In diesem Sinne fordern die lokalen Kampagnen in Rostock und Greifswald den Einsatz des Innenministers und des Landtages für ein angemessenes, kontinuierliches Resettlement-Programm und ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik unseres Bundeslandes. Hierzu zählen beispielsweise die landesweite Abschaffung diskriminierender Sondergesetze, wie die Residenzpflicht oder die Heimunterbringung. Wir fordern eine Wohnortwahl für Flüchtlinge, die ihren Bedürfnissen gerecht wird."


Mehr Informationen unter:
www.save-me-kampagne.de

Zur Veranschaulichung: "Shila will nicht sterben"-Eine Schülerreportage aus Dresden, prämiert von MUT.

Schlagzeile Shila will nicht sterben
Schlagzeile Shila will nicht sterben

Ein gewaltiges Problem für Flüchtlinge in Deutschland, ist die Vorschrift, als Asylbewerber nur einen sehr eingeschränkten Bewegungsradius zu haben, also der sogenannten "Residenzpflicht" zu unterliegen.  Dies ist im Grunde eine grundgesetzwidrige Apartheid-Regelung.

Bitte lesen Sie hierzu diesen Aufruf auf MUT von thecaravan.org

Außerdem:

Um ein Jahr verschoben: Berliner Großdemo Schwarzer UND Deutscher von Tibor Sturm, zu deren Anlass für 48 Stunden die Residenzpflicht ausgesetzt werden soll.

AKTUELLE Veranstaltungsreihe des Aktionsbündnis Brandenburg zum Thema Residenzpflicht im Juni und Juli 2009 in mehreren Kleinstädten Brandenburgs

MUT-Archiv: Verhaftung von Felix Otto im April 2009

www.mut-gegen-rechte-gewalt.de /hk /Titelfoto: Flüchtlingskind aus dem Irak (Quelle: UNHCR)

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Irakisches Flüchtlingskind