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Ermittlungsbehörden in Wittenberg haben einen 19-Jährigen gefasst, der für bis zu 50 Brandstiftungen mit erheblichem Sachschaden verantwortlich sein soll.
Vor wenigen Tagen verkündeten Polizei und Staatsanwaltschaft in einem Pressegespräch, dass der „Feuerteufel von Wittenberg“ endlich gefasst worden ist. Die Ermittlungsbehörden vermuten, dass der dringend tatverdächtigen 19-Jährige für insgesamt 50 Brandstiftungen im Bereich Wittenberg verantwortlich ist. Zehn dieser Straftaten habe der junge Mann bereits eingeräumt. Der geschätzte Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben annähernd auf eine Million Euro. In der Nacht zum 18. März 2009 ereigneten sich zum Beispiel allein fünf Brände binnen einer Nacht, bei einem dieser Brände erlag ein 27-jähriges Opfer seinen Verletzungen.
Nach Informationen des Projektes GegenPart handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Neonaziaktivisten Markus F. aus Wittenberg. Der 19-Jährige kann seit mehr als zwei Jahren zum aktiven Teil der rechten Szene zugeordnet werden und nahm so regelmäßig an Veranstaltungen der NPD und des neonazistischen Kameradschaftsspektrums teil.
Markus F. beteiligte sich seit 2007 an mehreren NPD-Infoständen in der Region Anhalt, so zum Beispiel am 01. Mai 2007 in Wittenberg und 03. Mai 2008 in Gräfenhainichen. Auf zahlreichen regionalen und überregionalen Demonstrationen konnte er zudem als Träger rechtsextremer Banner und Fahnen identifiziert werden. Bei einem Neonaziaufmarsch am 07. März 2009 in Dessau-Roßlau, spielte Markus F. darüber hinaus bei der Choreographie einer so genannten Trauerzeremonie eine tragende Rolle.
In Wittenberg ist Markus F. für rechtsextreme Propagandadelikte und Sachbeschädigungen sowie Bedrohungen gegen alternative Jugendliche einschlägig bekannt. Ferner soll sich der Tatverdächtige in Vergangenheit mehrfach gegenüber Zeugen gebrüstet haben, dass er so genannte „Anti-Antifa-Listen“ führen würde. In solchen Dateien sammeln Neonazis personenbezogene Daten von politischen Gegnern (Gewerkschafter, Kommunalpolitiker etc.) und veröffentlichen diese beispielsweise in passwortgeschützten Internetforen.
Quelle: Projekt GegenPart / Foto: Wikipedia