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In der Nacht zum Sonntag hat einen Brandanschlag auf eine Unterkunft für Asylbewerber in Meißen gegeben. Das Feuer sei kurz nach Mitternacht in dem Gebäude in der Rauhentalstraße ausgebrochen. Ein Raum in der ersten Etage brannte vollständig aus.
Augenzeugen Berichten zufolge seien drei Personen mit einem Benzinkanister aus dem Haus gerannt und mit einem PKW geflüchtet. Kurz darauf habe es schon gequalmt. Auch im Treppenhaus habe es Benzin gegeben, welches aber nicht entzündest worden war.
Laut des Eigentümers der Unterkunft hätte es sich um einen Anschlag mit Ansage gehandelt. Die Polizei hätte seine Anzeige nicht angenommen.
Am Vorabend hatten sich um die zwei Dutzend Neonazis zusammengerottet. Sie hatten sich zu einer Demonstration versammelt, um gegen eine angebliche Gefährdung durch ansteigende Ausländerkriminalität zu protestieren. Mobilisiert wurde zu der Aktion von der „Initiative Heimatschutz“, die unter dem Einfluss von Rechtsextremen steht und seit Monaten im Landkreis gegen Flüchtlinge hetzt.
Die Ermittlungen hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) Leipzig übernommen. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Laut OAZ hätten die noch unbekannten Täter an zwei Stellen im Haus Feuer gelegt. Den Zutritt zum Haus hätten sich die Täter gewaltsam verschafft. Das OAZ überprüft nun einen Zusammenhang zwischen der Zusammenrottung von Neonazis am Vorabend mit dem Anschlag.