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Fall paradox

Am 9.10.  begann um 9.00 Uhr vor dem Potsdamer Amtsgericht ein Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Musa E. Er soll einen jungen Mann vor seiner Wohnungstür mit einem Tischbein verletzt haben - nachdem eine Gruppe Jugendlicher die kurdische Familie beleidigt und gedroht hatte, in deren Wohnung einzudringen.

Am 18. März 2007 wurden Musa E., seine Frau und zwei kleine Töchter, in ihrer Potsdamer Wohnung von einer Gruppe Jugendlicher, die sich vor dem Haus aufhielten, rassistisch beschimpft. Drei der Jugendlichen kamen in das Haus und begannen, vor der Wohnungstür zu randalieren. Frau E. rief daraufhin zwei Mal die Polizei, die die Lage wohl nicht sehr ernst nahm.
Nachdem die Jugendlichen drohten einzubrechen, öffnete Herr E. in Angst um seine Familie die Tür und schlug die Angreifer mit einem Tischbein in die Flucht.

Während das Strafverfahren gegen den Jugendlichen, der die Gruppe angeführt haben soll, eingestellt wurde, steht nun Musa E. wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Zur Hauptverhandlung sind vier der Jugendlichen als Zeugen geladen.

Dieses Muster folgt einer in der rechtsextremen Szene oft üblichen Taktik. Wenn deren Gewaltopfer Anzeige stellen, spielen dieTäter Unschuldslamm und erheben umgehend Gegenanzeige um alle Schuld auf den Angegriffenen abzuwälzen.

ZUM THEMA: "Tibor Sturms Alptraum"

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Justitia Statue