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Brandanschlag in Sittensen: Hauptverdächtiger Neonazi lernte bei NPD. Und bastelte Briefbombe.

Beim mutmaßlichen Haupttäter des rechtsextremen Brandanschlags auf einen muslimischen Gebetsraum in Sittensen (Kreis Rotenburg/Wümme), dem 18-jährigen Christian Sch., hat die Polizei neben Neonazipropaganda eine dilettantisch gebaute und daher vermutlich funktionsuntüchtige Briefbombe gefunden. Sie war an eine Beamtin der Rotenburger Kripo adressiert.

Das berichtet der Bremer WESER-KURIER  in seiner Freitag-Ausgabe. Dem Bericht zufolge machte Christian Sch. in den Monaten vor dem Attentat für die rechtsextreme NPD Wahlkampf und hatte einen kurzen Draht zu NPD-Chefs wie Adolf Dammann aus Buxtehude, dem Vorsitzenden des Unterbezirks Stade. Anfang Januar ließen die NPD-Funktionäre Christian Sch. gar ans Mikrofon: Neben Parteigrößen wie Rechtsanwalt Jürgen Rieger und Kameradschaftsanführer Thomas Wulff (beide aus Hamburg) schwang auch der 18-Jährige auf einer Parteiveranstaltung in Hameln eine Rede.

An seinem Wohnort Sittensen wollte Christian Sch. auch einen "NPD-Stützpunkt" aufbauen - als Anführer einer ganzen Gruppe Jugendlicher. Mit fünf von ihnen habe er auch den Anschlag geplant und ihn mit zweien ausgeführt, berichtet die Polizei. Das Attentat in der Nacht zum Karsamstag ging glimpflich aus: Das Feuer erlosch von allein, es blieb bei 10000 Euro Sachschaden. 

Polizeimeldung über den Anschlag vom 22.3.
Erste Geständnisse laut Weserkurier vom 26.3
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"Rechtsabbieger" - Eine Broschüre des Weserkurier

www.mut-gegen-rechte-gewalt.de  Foto: Polizei Rotenburg