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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Der Sächsische Förderpreis für Demokratie belohnt 2009 zum dritten Mal mutiges und innovatives Engagement gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. Nuur noch bis zum 15. Juli können sich Initiativen und Projekte bewerben, die sich in Sachsen für mehr Demokratie und den Schutz von Minderheiten stark machen. Drei Preise in Höhe von 15.000 Euro werden vergeben.
Von Jan Schwab
„Es kann nicht sein, dass Initiativen, die sich für eine demokratische Zivilgesellschaft einsetzen, jedes Jahr aufs Neue um ihr Überleben kämpfen müssen“, sagte Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, anlässlich der Ausschreibung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2009. Mutige Projekte dieser Art seien gerade in Sachsen dringend notwendig, so Kahane weiter, damit rechtsextremen Gruppierungen dort nicht das Feld überlassen wird. „Für eine funktionierende demokratische Gesellschaft ist Engagement für mehr Demokratie unerlässlich“. Gerade in Sachsen, dem ersten Bundesland, in dem die NPD in den Landtag einziehen konnte. Für viele damals ein Schock, doch eigentlich nicht verwunderlich vor dem Hintergrund, dass rechtsextreme Gruppen schon seit Jahren gezielt versuchen, ihre Kräfte in Sachsen zu bündeln. Die NPD ist da nur die Spitze des Eisbergs. Teilweise haben sich rechtsextreme Strukturen etabliert, die es immer mühsamer machen, sich etwa für Weltoffenheit und die Anerkennung der Menschenrechte einzusetzen.
Hier setzt der Sächsische Förderpreis für Demokratie an: Die Auszeichnung belohnt Menschen, die sich mit braunem Gedankengut und rassistischen Tendenzen in ihrem Ort nicht abfinden wollen. Ein gutes Beispiel ist der Verein „Treibhaus“, deren Mitarbeiter in zumeist ehrenamtlicher Arbeit ein buntes soziokulturelles Zentrum in der 20.000 Einwohner-Stadt aufgebaut haben. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr demokratischem Selbstverständnis in einer Region, in der rechtsextremes und rassistisches Gedankengut nach wie vor zum traurigen Alltag gehört. Für ihr Projekt „Jugendbüro Diversity“ wurden die Döbelner Jugendlichen 2008 mit einem der beiden Hauptpreise ausgezeichnet.
2009 wird der Sächsische Förderpreis bereits zum dritten Mal verliehen. Initiatoren sind die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Stiftung Frauenkirche Dresden, die Freudenberg Stiftung und die Amadeu Antonio Stiftung. Initiativen aus ganz Sachsen können sich bis zum 15. Juli bei der Amadeu Antonio Stiftung mit einem Projekt oder mit ihrer gesamten Arbeit bewerben. „Zwei Preise in Höhe von je 15.000 Euro unterstützen mutiges Engagement von Initiativen und Projekten, die für die Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten eintreten, die Demokratie in ihrer Region stärken oder sich gegen Rassismus, Antisemitismus, (Rechts-)Extremismus oder jede andere Form menschenverachtender Gewalt einsetzen“, heißt es in der Ausschreibung. Eine prominente Jury, der unter anderem auch Sebastian Krumbiegel, Sänger der Leipziger Band „Die Prinzen“ angehört, wird im September aus den eingegangenen Bewerbungen zehn Projekte für den Preis nominieren und daraus die Preisträger ermitteln.
Besonders erfreut sind die Initiatoren über die Beteiligung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich. Er hat 2008 die Schirmherrschaft des Sächsischen Förderpreises übernommen und einen Sonderpreis gestiftet. Auch 2009 wird Tillich wieder als Schirmherr einen Sonderpreis vergeben, dieses Mal in Höhe von 15.000 Euro.
Die Preisverleihung findet am 9. November 2009 in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche statt.
Bewerbungen können bis zum 15. Juli 2009 per Post eingereicht werden:
Amadeu Antonio Stiftung
Stichwort: Förderpreis
Linienstr. 139
10115 Berlin
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Tel.: 030 - 240 886 10
info (at) amadeu-antonio-stiftung.de
www.demokratiepreis-sachsen.de