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Tod einer Mutigen

Die ehemalige polnische Widerstandskämpferin und Retterin von 2500 jüdischen Kindern, Irena Sendler, ist tot. Sie starb im Alter von 98 Jahren in Warschau. Sendler war Mitglied der Untergrundorganisation "Zegota", die während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg verfolgten Juden half. Zusammen mit einer kleinen Gruppe von Helfern schmuggelte sie 2500 Kinder aus dem Warschauer Ghetto und versteckte sie mit gefälschten Papieren bei Pflegefamilien, in Klöstern und Waisenhäusern.

"Irena Sendler hat die Zukunft des jüdischen Volkes gerettet", sagte Piotr Kadlcik, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden Polens, der Radionachrichtenagentur IAR. In der Hoffnung, die Kinder nach dem Krieg wieder mit ihren Familien zusammenbringen zu können, listete Sendler die Namen ihrer Schützlinge auf einer chiffrierten Liste auf, die sie in ihrem Keller versteckte. Sendler wurde von der Gestapo verhaftet und gefoltert, verriet aber nicht die Arbeit der Untergrundorganisation oder die Verstecke der Kinder. Widerstandskämpfer bestachen Wächter des Gestapo-Gefängnisses, um die bereits zum Tode verurteilte Sendler zu befreien. Nach dem Krieg konnten die geretteten Kinder dank Sendlers Liste zumindest ihre wahre Identität erfahren.

Polen und Israel schlugen Sendler im Jahr 2006 gemeinsam als Kandidatin für den Friedensnobelpreis vor. Sendler wurde unter anderem als "Gerechte unter den Völkern" mit der höchsten Auszeichnung des Staates Israel geehrt. Zahlreiche Informationen finden sich auch auf der Website der Ilena Sendler Schule  Hohenroth.

Mehr bei tagesschau.de / Foto: manfred wollff/irena-sendler.schule.de

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irina sendler