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Nach einer neuen Statistik der Bundesregierung haben Rechtsextreme in Deutschland seit 1990 mindestens 26 Obdachlose getötet. Allein in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden dieser Statistik zufolge mehr als ein Dutzend Menschen umgebracht, weil die Täter sie als “minderwertig” betrachteten. Nach Angaben der Bundesregierung wurden folgende Fälle aktenkundig, die einen rechten Tathintergrund “vermuten lassen”:
Von Patrick Gensing, npd-blog-info
1. 09.08.01 Wittenberge (BR): Klaus-Dieter H. Erschlagen Gericht: Täter sahen Opfer auf Grund seiner Behinderung als „minderwertig“ an
2. 15.05.02 Neubrandenburg (MV): Klaus Dieter L. Erschlagen Täter: Zwei Skinheads
3. 31.12.90 Flensburg (SH): N. N. (Männlicher Obdachloser) Erschlagen Täter: Skinheads
4. 04.06.91 Käsdorf (NI) Helmut L. Erstechen Täter (Skinhead) hatte Opfer als „Abschaum“ bezeichnet
5. 19.03.92 Flensburg (SH) Ingo F. Tod durch Ertrinken (nach Stoß ins Hafenbecken) Täter (Skinhead) hatte Opfer als Sinto angegriffen
6. 01.07.92 Neuruppin (BR) Emil W. Tod durch Erstechen Täter (drei Skinheads) wollten „Penner klatschen“
7. 01.08.92 Bad Breisig (RP) Dieter Klaus K. Tod durch Erstechen Täter (Skinheads) griffen Opfer an, nachdem dieser sich über „Sieg Heil“-Rufe beschwert hatte
8. 24.08.92 Koblenz (RP) Frank B. Erschossen Täter (Skinhead) feuerte mit seiner Waffe wahllos auf Obdachlose, Punks und Drogenabhängige
9. 29.08.92 Berlin Günter S. Erschlagen Täter war Mitglied des Ku-Klux-Klans
10. 07.11.92 Lehnin (BR) Rolf S. Tod durch Schläge/ Ertrinken Täter: Zwei Skinheads
11. 05.06.93 Fürstenwalde (BR) Horst H. Zu Tode gefoltert Täter (zwei Rechtsextremisten) sahen im Opfer einen „niedrigen Menschen“ und „Penner“
12. 16.07.93 Marl (NW) N. N. (Männlicher Obdachloser) Erschlagen Täter (Skinhead) hatte Opfer als „Judensau“ beschimpft
13. 05.02.95 Velbert (NW) Horst P. Tod durch Erstechen Tätergruppe aus sieben rechtsextremistischen Jugendlichen. „Aus heutiger Sicht ein rechtes Tötungsdelikt“ (LKA Düsseldorf 2001)
14. 22.04.97 Sassnitz (MV) Horst G. (arbeitslos) Erschlagen Täter wollten „Assis klatschen“
15. 08.05.97 König Wusterhausen (BR) Augustin B. (arbeitslos) Mord Gericht: Tat aus Hass, Menschenverachtung und Ausländerfeindlichkeit
16. 09.08.99 Eschede (NI) Herr D. Körperverletzung mit Todesfolge Täter griffen Opfer an, nachdem dieser sie aufgefordert hatte, „den Scheiß‘ mit dem Skinhead-Gehabe zu lassen“
17. 06.10.99 Berlin Kurt S. Zu Tode gefoltert Täter: Vier Skinheads
18. 24.06.00 Greifswald (MV) Klaus-Dieter G. Erschlagen Die drei Täter werden der rechten Szene zugeordnet
19. 09.07.00 Wismar (MV) Jürgen S. Erschlagen Täter: Fünf Rechtsextremisten
20. 27.07.00 Ahlbeck (MV) Norbert P. Erschlagen Täter: Vier Rechtsextremisten
21. 12.09.00 Schleswig (SH) Malte L. Erschlagen Die beiden Täter fühlten sich beleidigt, da dasOpfer „schlecht über die Skinhead- Szene gesprochen“ habe
22. 25.11.00 Greifswald (MV) Eckhardt R. Körperverletzung mit Todesfolge LG Stralsund: rechtes Tötungsdelikt
23. 09.08.01 Dahlewitz (BR) Dieter M. Erschlagen LG Potsdam: rechtes Tötungsdelikt
24. Juli 2007 Blankenburg (ST) N. N. Erschlagen Täter: Zwei polizeibekannte Rechtsextreme
25. Juli 2008 Templin (BR) N. N. Erschlagen Täter: Zwei polizeibekannte Rechtsextreme
26. 01.08.08 Dessau-Roßlau (ST) N. N. Erschlagen Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau: rechtes Tötungsdelikt
Anmerkung: Die Bezeichnung “Skinhead” stammt aus der Antwort der Bundesregierung. Dem Autor ist die Unschärfe dieses Begriffs bekannt.