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Wenn Braunschweig schweigt

Neonazis in Braunschweig verletzten einen Syrer schwer. Dass es offensichtlich Neonazis waren, ermittelte die Antifa, nicht die Polizei.

Von Patrick Gensing

Nach dem Überfall auf einen Syrer hatte die Polizei in Braunschweig bei den Tätern um “alkoholisierte Männer” oder auch Hooligans gesprochen. Dies war nur die halbe Wahrheit, wie sich jetzt herausstellte. Die Antifa in Braunschweig hatte recherchiert, dass die Täter Neonazis sind, auf einem Bild ist einer der Täter mit Hakenkreuz auf der Brust und Hitler-Gruß zu sehen. Die Polizei bestätigte diese Informationen jetzt, berichtet die Braunschweiger Zeitung. Bei dem Überfall war das Opfer erheblich verletzt worden, nachdem die Täter ihm mit einem Stein auf den Kopf schlugen und auf ihn eintraten, als er am Boden lag.

“Rechtsextreme Gewalt wird verharmlost”

Warum sie die Rechtsextremisten nicht als solche benannt hat und warum dieser Fall nicht als rassistischer Überfall benannt wurde, konnte die Polizei gegenüber dem Blatt allerdings nicht wirklich erläutern. Ratsherr Udo Sommerfeld (Linke) schrieb dazu in einer Mitteilung: “Wieder sind es junge Antifaschisten, die rechtsextremistische Straftaten aufklären. Und wieder ist es die Braunschweiger Polizei, die rechtsextreme Gewalt bagatellisiert, indem sie unterscheidet zwischen Neonazis (mit politischen Verständnis) und Gewalttätern, die laut dieser Definition, sobald sie Gewalttaten gegen Ausländer und Andersdenkende ausüben, keine Neonazis mehr sind, weil ihnen beim Schlagen das „politische Verständnis“ quasi abhanden kommt.” Er forderte die Braunschweiger Polizei eindringlich auf, Rechtsextremismus entschieden zu bekämpfen, die Opfer von Rechtsextremisten besser zu schützen und die Verharmlosung rechtsextremer Gewalt zu beenden.

NPD-Wahlkampf im Raum Braunschweig

Zurzeit betreibt die NPD in Niedersachsen ihren Wahlkampf für die Landtagswahl. Der Raum um Braunschweig gehört zu einem der Schwerpunkte. In Celle war es am Wochenende bei einer Veranstaltung der NPD zu Auseinandersetzungen gekommen. Dabei wurde offenbar ein NPD-Kandidat angegriffen, Neonazis verletzten angeblich einen Demonstranten schwer mit einem Messer. Diese Angaben sind aber allesamt nocht nicht bestätigt.

Hintergründiges über Neonazis in Niedersachsen: >klick
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Rassistische Skins überfielen Schwarzen in Köln: >klick

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www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / hk / Das abgebildete T-Shirt einer Einmann-Initiative aus Braunschweig gegen Rechtsextremismus.

Foto: hkulick