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Am 25. Juli veröffentlichten die Neuen Deutschen Medienmacher eine Pressemitteilung, in welcher sie die neue Studie "Die 'Flüchtlingskrise' in den Medien" der Otto Brenner Stiftung kritisierten. Der Hauptvorwurf: Michael Haller, Kommunikationswissenschaftler und Autor der Studie, zeige indirekt Verständnis für jene Verschwörungstheoretiker_innen und Rassist_innen, die der sogenannten "Lügenpresse" pauschal eine bewusste Verheimlichung der Probleme bei der Integration von Geflüchteten und Migranten vorwerfen. Noch am selben Tag erreichte den Vorstand der Neuen Deutschen Medienmacher eine Replik des Studienleiters Michael Haller und der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung, die wir an dieser Stelle veröffentlichen.
An den Vorstand der „Neuen Deutsche Medienmacher“:
Ihren am 21. Juli als “Pressemitteilung“ veröffentlichten Kommentar lesen wir als ein beklemmendes Beispiel dafür, dass es derzeit vielen schwer fällt, die eigenen Überzeugungen, Interessen und Vorurteile zu reflektieren und verständigungsorientiert über das Thema zu sprechen. Ihre Mitteilung verdreht und entstellt den Ansatz wie auch die Befunde der Studie. Beispielweise feiern Sie solche Ergebnisse der Studie, die Ihnen passen, und verteufeln solche, die Sie nicht mögen. Sie benutzen die Polemik, die man eher von Ihrer Gegenseite kennt: aus dem Zusammenhang gerissen zitieren, Kontexte umdeuten, Motive unterstellen, Tatsachen und Meinungen verquirlen, moralische Empörung aufziehen.
Ihre nachvollziehbare Sorge, dass manche der Befunde der Studie von deutschnationalen Gruppen umgedeutet werden, um daraus Profit zu schlagen, sollte Sie nicht dazu verleiten, genau dasselbe zu tun, in der Absicht, die Studie zu diskreditieren und damit das Lagerdenken zu fördern.
Das einzige, was in diesem vergifteten Meinungsklima hilft, ist der um Aufklärung bemühte Diskurs, der Vorurteile und Ideologien aufweicht und damit die Voraussetzung schafft, dass Fronten abgebaut und Gespräche in Gang gesetzt werden.
Wir wären erleichtert, wenn Sie mit uns dieses Ziel verfolgen wollten. In diesem Sinne bitten die Otto Brenner Stiftung und der Autor der Studie, Prof. M. Haller, diese Entgegnung zu Ihrer „Pressemitteilung“ dazu zu stellen und demselben Kreis bekannt zu geben, an den Ihre PM versandt wurde.