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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
»CSD Dresden hilft« Hilfe für LSBTI*-Geflüchtete in Sachsen
Eine offene, tolerante und pluralistische Demokratie ist angewiesen auf mutige Initiativen, die aus der Gesellschaft heraus entstehen. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr mit dem Projekt »CSD Dresden hilft – Hilfe für LSBTI*- Geflüchtete in Sachsen« eine solche Initiative auszeichnen und für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie nominieren können.
Das Projekt startet aufgrund einer akuten Situation am Abend des 9. August 2015 in der Erstaufnahmestelle Bremer Straße in Dresden. Es richtet sich an Geflüchtete und asylsuchende Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität Unterstützung brauchen. Der CSD Dresen e.V. ist mitterweile in Sachsen die zentrale Koordinationsstelle für alle ankommenden und sich in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Wohnheimen im Land Sachsen befindlichen Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell oder Transgender sind. Diese Menschen benötigen aus mehreren Gründen eine besonders sensible Form des Schutzes.
Bereits 150 LSBTI*-Geflüchtete wurden seit 2015 durch den Koordinator mit Hilfe der Ausländerbehörden und der Stadtverwaltungen Dresden, Leipzig und Chemnitz in geschützten dezentralen Wohnräumen untergebracht. Menschen, die sich selbst outen oder unfreiwillig geoutet werden, kann so innerhalb von Stunden geholfen werden. Hier bestehen auch Partnerschaften zu weiteren schwulen und lesbischen Vereinen und Institutionen in Sachsen.
Vor Ort in Dresden bemüht sich das Projekt zudem ebenfalls um eine gelingende soziale und kulturelle Integration für aktuell 40 Personen. Ehrenamtlich wird Deutschunterricht, Rat und Tat bei Amtsterminen, Hilfe bei der Wohnungssuche, Begleitung zu Ärzten, Präventionsarbeit in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten sowie allgemeine Beratung und Freizeitangebote geleistet.
Durch die immer stärker werdende öffentliche Wahrnehmung melden sich immer mehr Geflüchtete bei »CSD Dresden hilft«. Die öffentliche Resonanz ist durch die Pionierwirkung dieser Arbeit innerhalb und auch außerhalb von Sachsen sehr hoch. So nehmen nicht nur Geflüchtete aus Syrien, Iran, Irak und Eritrea mit dem Projekt Kontakt auf, sondern zunehmend auch aus Ländern wie Marokko, Tunesien, Ägypten, Libanon, Georgien und Venezuela. Deutschlandweit hat es sich so als vorbildlich für die Unterstützung von geflüchteten Homo- und Bisexuellen sowie Transgender etabliert.