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Drei Fragen an... Gregor Gysi


1. Haben wir uns in Deutschland wieder an Rechtsradikale gewöhnt?

Ich auf jeden Fall nicht und ich hoffe, eine große Mehrheit auch nicht. Der Rechtsextremismus löst keine Probleme, er schafft nur welche. Er bietet Menschen allerdings Selbstbewußtsein zum Nulltarif an, weil man ja angeblich mit der Geburt schon mehr wert sei als Milliarden andere Menschen mit anderer Nationalität.

2. "Gegen Nazis!" - Wie sagen Sie´s Kindern und Jugendlichen?
Mit Kindern spreche ich darüber was ihnen an anderen Kindern gefällt oder nicht gefällt. Ich versuche ihnen zu erklären, dass das vom Charakter abhängt und nicht von der Nationalität. Ich versuche Ihnen beizubringen, dass sie sich wünschen, tolerant behandelt zu werden, ergo auch andere tolerant behandeln müssen. Ähnlich ist es bei der Solidarität, die es nur gegenseitig geben kann. Ich finde, dass klappt ganz gut.

3. Was können wir selbst gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit tun?

Wir müssen Aufklärung betreiben, wir müssen uns für höhere Bildung einsetzen, wir brauchen auch soziale Perspektiven und Chancen, damit Menschen einen Eigenwert spüren und nicht das Hilfskonstrukt des Rechtsextremismus benötigen. Politik muss die Sorgen von Menschen auch wieder ernster nehmen, damit nicht die Idee kommt, über die Wahl rechtsextremistischer Parteien irgend ein Signal auszusenden. Es gibt viele Möglichkeiten für jede und jeden etwas gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit zu tun.

Weitere Antworten:
Wolfgang Schäuble
Sandra Maischberger
Ulrich Wickert
Charlotte Knobloch

Weitere folgen.



Copyright: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de 10.11.2007. Die Fragen stellten Silke Dürrhauer und Holger Kulick

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Portrait Gregor Gysi