31.10.2015 - 00:10, Dresden-Cossebaude
In der Nacht zu Samstag kam es im leerstehenden Hotel "Visa" zu einem Brand. Das Gebäude war als mögliche Unterkunft für Asylsuchende im Gespräch. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
In der Nacht zu Samstag kam es im leerstehenden Hotel "Visa" zu einem Brand. Das Gebäude war als mögliche Unterkunft für Asylsuchende im Gespräch. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
Bei einem Anschlag auf eine Wohnung von Asylsuchenden ist ein Mensch leicht verletzt worden. Das Operative Abwehrzentrum der Polizei teilte mit, dass ein 26-Jähriger Schnittwunden an der Stirn erlitten habe, als in der Nacht zum Sonntag vor seinem Schlafzimmerfenster eine Sprengladung explodierte. Bei dem Sprengsatz habe es sich um in Deutschland nicht zugelassene Pyrotechnik gehandelt. Drei Fenster bewohnter Zimmer seien zerstört worden. In der Erdgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses sind acht Asylsuchende untergebracht. Die Täter entkamen unerkannt.
Im niedersächsischen Sehnde hat in der Nacht zu Sonntag eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft gebrannt. In dem Gebäude wohnt eine dreiköpfige Familie aus Montenegro. Im Nachbarhaus wohnt ebenfalls eine Familie aus Montenegro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat einen 43-jährigen Verdächtigen festgenommen.
Erneut beteiligten sich etwa 350 Personen an einer von der NPD organisierten Demonstration gegen eine neue Asylunterkunft im Ortsteil Sachsendorf.
Etwa Personen beteiligten sich an einer Kundgebung der AfD. Andrea Kersten, die mittelsächsische Landtagsabgeordnete der AfD, forderte in ihrer Rede, die EU-Außengrenzen zu schließen und Flüchtlingsaufnahmezentren an den Grenzen einzurichten.
Die neonazistisch geprägte Initiative "SÜGIDA" bzw. "Wir lieben Ostthüringen" hat am Sonntagabend einen Fackelmarsch durchgeführt, der unter anderem an einer Asylunterkunft vorbeiführte. Das Motto der Demonstration lautete "Gegen die Überfremdung unserer Heimat". Während des Fackelmarsches waren einzelne Personen vermummt unterwegs, manche trugen Quarzhandschuhe. Insgesamt sollen sich laut Polizeiangaben bis zu 500 Rechte zu der Demonstration eingefunden haben, darunter zahlreiche militante Neonazis.
Laut Polizei folgten rund 290 Menschen am Samstagabend dem Demonstrationsaufruf der Initiative "Deutschland wehrt sich".
Maskierte Schläger haben vor einer Unterkunft auf zwei Asylsuchende eingeprügelt. Laut Polizei standen die beiden Syrer am Samstagabend vor der Notunterkunft in einer Sporthalle, als sie gegen 21 Uhr plötzlich angegriffen wurden. Mehrere vermummte und mit Baseballschlägern und anderen Waffen ausgerüstete Männer seien auf sie zugekommen und hätten sie massiv bedrängt und geschlagen. Beide Opfer mussten nach dem Angriff in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden. Sie erlitten Schürfwunden und eines der Opfer einen Rippenbruch.
Eine Gruppe von etwa 30 Personen hat am frühen Sonntagmorgen drei Asylsuchende angegriffen. Einige der Angreifer trugen Schlagstöcke und Baseballschläger bei sich. Als Zivilpolizisten den Angriff bemerkten und eingriffen, flohen die Angreifer. Nur ein 24-jähriger Tatverdächtiger konnte festgenommen werden. Die Opfer des Überfalls, zwei 26 und ein 35 Jahre alte Syrer, erlitten Prellungen und Verletzungen im Gesicht und wurden ambulant im Krankenhaus behandelt.
In Dresden-Laubegast haben Anwohner und Neonazis erneut gegen eine geplante Asylunterkunft im ehemaligen Hotel "Prinz Eugen" protestiert. Seit mehreren Tagen organisieren die Anwohner jeden Abend einen "Spaziergang" zu dem Hotel, um dort gegen die Aufnahme von Asylsuchenden zu demonstrieren. Am Sonntagabend schloss sich auch die neonazistische "Freie Kameradschaft Dresden" mit einem eigenen Banner dem "Spaziergang" an. Die Versammlung war nicht angemeldet, wurde von der Polizei dennoch nicht unterbunden.