Das Portal
für Engagement
Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Ein stark alkoholisierter Mann beleidigte in einem Supermarkt zwei asylsuchende Frauen rassistisch und bedrohte sie mit einem Gasdruckrevolver. Zunächst reagierte keine*r der anwesenden Zeug*innen. Der Täter verfolgte die beiden Frauen und setzte seine Bedrohungen vor dem Supermarkt fort. Als ein anderer Mann den beiden Frauen zur Hilfe kam, wurde auch er mit dem Revolver bedroht. Anschließend zeigte der Täter den Hitlergruß und verschwand. Die Polizei konnte den Mann aufgreifen und in Gewahsam nehmen.
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Übergriffen auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen Bedrohung und Volksverhetzung ermittelt und beides als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.
Update: Vor Gericht argumentiert der Verteidiger des Angeklagten, dass es sich um eine unpolitische Tat gehandelt habe: "Wir haben hier einen politisch uninteressierten, pöbelnden Alkoholiker mit Schreckschusswaffe." Sein Mandant habe sich lediglich vom Medieneinfluss anstecken lassen. Der Täter wird letztlich zu zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Mildernd sei sei Geständnis, der Alkoholeinfluss und die enthemmende Wirkung der Medienberichterstattung „über Köln“ zu bewerten, so der Richter laut JustizWatch.