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Kundgebung gegen "Frontbann 24"

Seit Anfang dieser Woche mobilisieren Neonazis für kommenden Samstag Vormittag, den 5. September, zu einer Nazi-Kundgebung gegen den Hanfproduktladen „Buschmann“ im Weitlingkiez.
 
Wieder einmal versuchen sie hierbei ein emotional aufgeladenes Themenfeld zu besetzen – Kinder und Drogenmissbrauch. Ziel ihrer Hetzkampagne ist der Laden „Buschmann“ im Weitlingkiez, dessen legaler Vertrieb von Hanfprodukten kriminalisiert und als Anlass instrumentalisiert werden soll. Organisator dieser Kungebung ist die meist uniformiert auftretende Nazikameradschaft „Frontbann 24“, bei der vor knapp zwei Wochen bei zahlreichen Hausdurchsuchungen Uniformstücke, ein Butterflymesser, ein Schlagring, Betäubungsmittel und Werbematerialien, die mit Hakenkreuzen versehen waren, darunter Kugelschreiber, Feuerzeuge und Anstecker beschlagnahmt wurden. „Frontbann 24“ existiert vermutlich seit Ende 2008 in der Hauptstadt und steht in der Tradition der faschistische Wehrbewegung Frontbann, die im August 1924, nach dem gescheiterten Hitlerputsch, von Ernst Röhm als Ersatz- und Dachverband für die SA und andere paramilitärische Gruppierungen gegründet wurde. Bis zur Legalisierung der SA im Frühjahr 1925 gehörten der Ersatzorganisation Frontbann bis zu 30.000 Mann an.
„Frontbann 24“ gehört zu den wachsenden Nazi-Organisationen und hat derzeit bis zu 5 Ortsgruppen in Berlin, so auch in Lichtenberg. Diese waren in den vergangenen Wochen und Monaten auf verschiedensten Naziveranstaltungen und –demonstrationen in Berlin und Brandenburg präsent. Auffallend dabei sind die schwarzen Hemden, auf die rechts ein Reichsadler mit Lorbeerkranz eingestickt ist sowie links der Schriftzug „Frontbann 24“ und auf den beiden Kragenecken die Zahl 24 zu lesen sind. Damit präsentieren sie öffentlich ihre die Nazidiktatur glorifizierende, menschenverachtende Ideologie. Die Kundgebung am kommenden Samstag soll aber nicht nur dazu dienen, dass von den Nazis so gerne benutzte Thema Ordnung und Sicherheit für Kinder für sich zu instrumentalisieren, sondern darüber hinaus als Treffpunkt zur Abfahrt nach Neuruppin zu einer Nazi - Demonstration „gegen Krieg und Imperialismus“ genutzt werden.
  
Diese Heuchelei ist unerträglich und eine Verhöhnung aller Opfer des deutschen Faschismus, darunter vieler Kinder! Das dürfen wir nicht zulassen! Keine Nazis in Lichtenberg oder anderswo ….. weder so früh am Morgen, noch später!
  
Aus diesem Grund ruft um 7.30 Uhr ein antifaschistisches Bündnis zu einer Kundgebung Ecke Weitlingstraße / Irenenstraße auf. Kommt zahlreich zu den Protesten.
  
Hinweis: wer mit der S-Bahn ankommt und sich Umwege ersparen möchte, nimmt den Ausgang zum Bahnhofsvorplatz/Weitlingstraße. Da die Nazikundgebung wohl weiter nördlich Richtung Einbecker Str. stattfindet, gibt es dort weiträumig Absperrungen.
  
Der Aufruf als PDF
 

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Kundgebung gegen Frontbann 24