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20.02.2017 - 00:02, Dresden

20.02.2017

Ein Reporter des SWR wurde bei einer Demonstration von PEGIDA-Anhängern angegangen und angegriffen. Vom Straßenrand aus zeichnete er mit meinem Mikro den Demonstrationszug auf. Der Betroffene schildert den Verlauf des Übergriffs in seinen eigenen Worten wie folgt: "Plötzlich fragte mich einer der PEGIDA-Anhänger, von welcher „Scheißpresse“ ich denn käme. Ich entgegnete, dass ich auf solch eine Frage nicht antworten würde. Der Mann begann zu brüllen, fragte mich, wer denn gesagt hätte, dass ich ihn aufnehmen dürfe. Es folgte ein lautes Wortgefecht, in das sich sechs oder sieben Demonstrationsteilnehmer einmischten. Dabei fielen Sätze wie „pack dein Mikro ein und verschwinde“ und „wir wollen dich hier nicht, merkst du das nicht“. Auf einmal rammte mir ein Mann schräg von hinten mit aller Wucht seinen Ellenbogen seitlich in die Rippen. Als ich frage, was das solle, wurde ich erneut von mehreren Teilnehmern verbal attackiert. Zu guter Letzt versuchte ein weiterer Demonstrant, mir das Mikro wegzunehmen. Das gelang ihm zwar nicht, aber er konnte den Fellwindschutz entreißen.  Keiner der Anwesenden wirkte mäßigend oder schlichtend auf die Aggressoren ein. Die Polizei bekam den Vorfall nicht mit, sie war außer Sichtweite." Die geschilderten Vorfälle sind im Originalton auf dem Augenzeugen-Blog dokumentiert.
 
Am Rande derselben Demonstration wurde nach Angaben des Sächsischen Innenministeriums durch Unbekannte am Wiener Platz und am Dr.-Külz-Ring
"eine übel riechende Flüssigkeit", möglicherweise Buttersäure, jeweils in der Nähe von Gegendemonstrierenden ausgebracht.
 
Außerdem sollen möglicherweise PEGIDA-Ordner unter den Augen der Polizei mindestens einen Blockierer von der Straße getragen und diese dabei verletzt haben.